Heute ist rund die Hälfte des Bodenseeufers hart verbaut oder erheblich verändert. Von diesen anthropogenen Eingriffen besonders betroffen sind vielfach die Mündungsbereiche der zahlreichen Flüsse und Bäche sowie die sie begleitenden Auenwälder, meist Silberweide. Auenwälder mit Erle, Esche und Weide sind prioritäre Lebensräume im Sinne der FFH-Richtlinie, die durch periodische Überflutung geprägten Standortverhältnisse gekennzeichnet sind.
Renaturierung. Die langfristigen Ziele sind die Renaturierung von Auenwäldern, die Verjüngung vorhandener Auenwälder am Bodenseeufer sowie eine verbesserte Anbindung an das Hinterland, speziell in den Mündungsbereichen der Bodenseezuflüsse ist ein von der Bodensee-Stiftung koordiniertes Ziel. Dazu wurden die letzten Bestände an Weichholzauen am Bodensee und seinen Zuflüssen erhoben und Entwicklungspotenziale ermittelt. In den kommenden Jahren sollen Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung der Auen in allen drei Bodenseeanrainerstaaten durchgeführt werden. Dazu gehört auch ein grenzüberschreitendes Konzept zur weiteren Entwicklung.
Machbarkeitsstudie. Im Zuge dieser Tätigkeiten wurde auch eine Machbarkeitsstudie für das Mündungsdelta der Bregenzerach vorgelegt. Projektgebiet ist die Mündung der Bregenzerach unterhalb der untersten Sohlrampe bis zum Bodensee einschließlich der angrenzenden Waldflächen in den Gemeindegebieten von Hard und Bregenz. Das rund 120 ha große Gebiet umfasst Bereiche des Natura 2000-Gebietes Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung sowie den Mündungskegel, der teilweise außerhalb der Schutzgebietsgrenzen liegt. Im Westen grenzt unmittelbar an das Natura 2000-Gebiet das Areal des Industriehafens Hard an.
Schutzgebiet. Das Schutzgebiet Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung zählt zu den natürlichsten Feuchtgebieten am Bodensee. Trotz der vergleichsweise geringen Fläche (118,3 ha) ist das Gebiet von besonderer Bedeutung – insbesondere wegen der Vorkommen der endemischen Arten Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri) und Strandschmiele (Deschampsia littoralis) sowie wegen der natürlichen Mündungslandschaft. Allerdings liegt der Großteil des Mündungsdeltas außerhalb der Schutzgebietsgrenzen.
Bedeutung. Die große ökologische Bedeutung der Bregenzerachmündung resultiert aus den Faktoren
Inhalt Machbarkeitsstudie
0. Zusammenfassung 4
1. Aufgabenstellung 5
2. Datengrundlage und Vorgehensweise 6
3. Kurzdarstellung des Gebietes und der naturräumlichen Gegebenheiten 7
3.1. Naturraum 7
3.2. Klima 7
3.3. Hydrologie 8
3.4. Sedimenthaushalt 9
3.5. Bodenaufbau 9
3.6. Schutzstatus 10
3.7. Ökologische und naturschutzfachliche Bedeutung des Gebietes 10
3.7.1. Grundlagen 10
3.7.2. Lebensräume und Arten 11
3.7.2.1. Standorttypen 11
3.7.2.2. Schutzgüter der FFH-Richtlinie 12
3.7.2.3. Arten der FFH-Richtlinie 14
3.7.2.4. Arten der Vogelschutzrichtlinie 15
3.7.2.5. Ergänzungen zur faunistischen Bedeutung 15
4. Aktuelle Planungen und Projekte 17
5. Nutzungen und Eigentumsverhältnisse 18
5.1. Wasserwirtschaft 18
5.2. Freizeitnutzung 18
5.3. Forstwirtschaft 19
5.4. Gas- und Ölleitung 19
5.5. Eigentumsverhältnisse 19
6. Ökologisches Leitbild 20
6.1. Historische Situation 20
6.2. Lebensräume und ausgewählte Zielarten 20
7. Defizite und Handlungsbedarf 23
8. Maßnahmen 26
8.1. Besucherlenkung und Besucherinformation 26
8.1.1. Wegekonzept 26
8.1.2. Besucherinformation 27
8.2. Artenhilfsmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte 30
8.3. Monitoring 31
8.4. Erforderliche Abstimmungen 31
8.5. Erwartete Ergebnisse 32
9. Zeit- und Kostenplan 33
9.1. Zeitlicher Ablauf 33
9.2. Kostenschätzung 34
10. Literatur 34
Anhang 1: Abstimmungsgespräche 38
Anhang 2: Fotos 40
Anhang 3: Karten 43
Übersichtskarte Bearbeitungsgebiet. 43
Landschaftswandel im Bereich der Bregenzerachmündung 45
Pflegeplan für die Waldflächen im Natura 2000-Gebiet Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz 46
Eigentumsverhältnisse im Bearbeitungsgebiet 47
Unterlauf der Bregenzerach in der Spezialkarte der Ufergegenden am östlichen Theile vom Bodensee von A. Waltenberger (zwischen 1872 und 1895) 48
Bestehende Regelungen im Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung 49
Wegenetz und Freizeitinfrastruktur 50
Geplante Besucherlenkungsmaßnahmen 51
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